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Die Rückkehr Griechenlands an den Kapitalmarkt verschleiert eine große Umverteilung zulasten der deutschen Steuerzahler

Am Donnerstag werden zum ersten Mal seit vier Jahren wieder griechische Staatsanleihen auf dem Kapitalmarkt gehandelt. Passenderweise ist Bundeskanzlerin Merkel am Freitag in Athen, um diesen vermeintlichen Fortschritt auf dem Weg aus der griechischen Schuldenkrise zu begrüßen.

“Das ist kein Fortschritt. Das zeigt nur, dass internationale Finanzanleger künftige Risiken erfolgreich auf die Steuerzahler der Eurozone abwälzen konnten,” so Bernd Lucke, der Sprecher der Alternative für Deutschland. Denn jetzt stünden ja ESM und EZB für die griechischen Staatsschulden gerade. Die Verluste von ESM und EZB aber trage der Steuerzahler. Deshalb könnten die Finanzanleger nahezu unbesorgt sein, obwohl die Fundamentaldaten alarmierend seien: Die griechische Schuldenquote sei heute viel höher als 2010 und das griechische BIP sei um 25% gesunken.

“Hedgefonds und Banken können griechische Anleihen als Rundum-Sorglos-Paket erwerben. Weil sie dabei sogar noch 5% Zinsen kriegen, machen sie vor Freude Luftsprünge”, so Lucke. Auch diese Zinsen zahle der Steuerzahler, während seine eigenen, risikobehafteten Kredite an Griechenland nur mit knapp über 1% verzinst würden. “Der Gang Griechenlands an den Kapitalmarkt ist ein Potemkinsches Dorf, dessen Kulissen eine große Umverteilung von den Steuerzahlern zu den Finanzanlegern verdeckt”, resümierte Lucke.